Es kommt nicht darauf an dem Leben mehr Tage hinzuzufügen, sondern den Tagen mehr Leben.      Cicely Saunders Es kommt nicht darauf an dem Leben mehr Tage hinzuzufügen, sondern den Tagen mehr Leben.      Cicely Saunders

Pressearchiv

 

 

Artikel Teckbote 09.11.2020

Schmerzhafter Abschied vom Kindsein >> lesen

 

 

 

 

 

Artikel Echo 11.11.2020

Sterben gehört zum Leben >> lesen

 

 

 

 

Artikel Teckbote 14.11.2019

Dem Himmelsdach näher als je >> lesen

 

 

 

 

Artikel Teckbote 13.11.2019

Die tabuisierte Emotion >> lesen

 

 

 

 

Artikel Kirchheimer Echo 6.11.2019

Abschied in Würde >> lesen

 

 

 


Artikel Wendlinger Zeitung 14. November 2018
Auseinandersetzung mit dem Tod  >> lesen

 

Arbeitsgemeinschaft Hospiz Kirchheim

 

Artikel Teckbote 21.04.2018

Sie lassen keinen allein sterben >> lesen

 

Artikel Teckbote 15.03.2018

Ein Mantel, der Sterbende umhüllt >> lesen

 

Artikel Teckbote 23.01.2018

Der Trauer einen Raum geben >> lesen

 

Artikel Teckbote 13.01.2018

Eine Kämpferin für Menschen geht >> lesen

 

Artikel Teckbote 30.11.2017
"Ertanzte Gage für die Hospizarbeit" >> lesen

 

Artikel Teckbote 10.10.2017
"Jede Begleitung ist anders" >> lesen

 

Jede Begleitung ist anders

 

Ehrenamt Der ambulante Hospizdienst Kirchheim sucht freiwillige Sterbebegleiter. Wer diesen Job machen will, braucht nicht nur Herzblut, sondern auch das nötige Rüstzeug. Von Sabine Ackermann

 

Sterbebegleitung - ein Wort, das nicht wenige erschreckt. Sterben klingt so endgültig, man kann doch nichts dagegen tun, kann nicht mal, wie bei einem Unfallopfer, erste Hilfe leisten. Weiß man über den Anfang des Lebens viel, schieben die meisten den Gedanken über das Ende weit von sich und sehen die Sterbebegleitung als undenkbare Aufgabe. Nicht so Inge Kodera und Doris Schwohl. Beide haben an einer Schulung teilgenommen, die sie dazu befähigt. 


Schwerstkranke oder Sterbende zu begleiten ist Herzenssache, doch es gehört auch ein Rüstzeug dazu, um sensibel zu werden für die Bedürfnisse der Menschen, die ihre letzten Stunden täglich vor Augen haben. Selbsterfahrung, Biografiearbeit, Kommunikation, Lebens- und Sterbemeditation, Trauer, Achtsamkeit, Demenz und Sterbephasen, sind nur einige Themen, die im Ausbildungskurs zur Sprache kommen. Derzeit gebe es 33 ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und zwei Sterbebegleiter, berichtet Sandra Beck, die gemeinsam mit Ulrike Graf, als hauptamtliche Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes fungiert.
Wie sieht so eine Sterbebegleitung zu Hause oder im Hospiz aus? „Ganz wichtig ist uns, zu wissen, von wem der Wunsch kommt, zu erspüren, was wird gebraucht. Jede Begleitung ist anders und auch mal sehr akut“, weiß Sandra Beck aus Erfahrung. Seit nunmehr 17 Jahren begleitet Inge Kodera Sterbende und kann sich diesen Worten nur anschließen. „Es gilt, die Schwere, die da ist, mit auszuhalten. Wer sich um den Tod kümmert, kann auch leben“, betont die 76-Jährige. Miteinander schweigen, sprechen oder die Lieblingsmusik hören, Erinnerungen analysieren, Gedichte und Geschichten vorlesen oder kleine Hilfestellungen beim Trinken geben: „Jeder Wunsch wird erfüllt.“ Erst seit 2015 dabei ist Doris Schwohl. „Als ich in den Ruhestand kam, war mir klar, ich muss was machen. Der Infoabend gab mir die Antwort“, erzählt die Sterbebegleiterin, die zwanzig Jahre in der Pflege arbeitete. „Die Ausbildung hat viel Positives gebracht, man sortiert sich völlig neu“, betont die 66-Jährige und dem kann sich Inge Kodera zu hundert Prozent anschließen. Beide Sterbebegleiterinnen bringen zudem die Voraussetzungen einer regelmäßigen und verlässlichen Mitarbeit mit, sind verschwiegen und haben die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit sich selbst.

 

 

Teckbote 11.April 2017

 Veranstaltung

 

 

Artikel Teckbote 09.02.2016
"Am Lebensende nicht allein sein" >> lesen 

 

Am Lebensende nicht allein sein

von Antje Dörr 
 

Die allermeisten Menschen wollen nicht im Krankenhaus oder Pflegeheim sterben, sondern zu Hause. Die Realität sieht meist anders aus. Das neue Hospiz- und Palliativgesetz soll die Versorgung Schwerstkranker am Lebensende verbessern – unter anderem durch mehr Geld für ambulante Dienste wie den der Kirchheimer AG Hospiz.

Menschliche Wärme, Zeit für Gespräche - das ist es, was viele Menschen am Lebensende mehr brauchen als alles andere.Foto: Jean-Luc Jacques
Kirchheim. Die Ehrenamtlichen der Kirchheimer Arbeitsgemeinschaft Hospiz begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg – sowohl zu Hause als auch im Pflegeheim oder im Krankenhaus. Sie bieten keine Pflege an, haben aber – anders als die Mitarbeiter von Pflegediensten – viel Zeit für Gespräche. Auch Angehörige und Freunde erhalten Unterstützung, sowohl in der Zeit des Sterbens als auch danach. Trauerarbeit wird bei der AG Hospiz groß geschrieben. Seit vielen Jahren gibt es Angebote wie das offene Café T, den Gesprächskreis für trauernde Frauen, einen Gedenkgottesdienst und Einzelbegleitung.
Doch genau für diesen wichtigen Arbeitsbereich gibt es bisher keinen Cent an Förderung. „Wenn wir einen Ehrenamtlichen als Trauerbegleiter ausbilden wollen, dann finanzieren wir das über Spendengelder“, sagt Ulrike Graf, die gemeinsam mit Sandra Beck die Arbeit des Hospizdienstes koordiniert. Mit dem neuen Hospiz- und Palliativgesetz, das Ende vergangenen Jahres den Bundestag passiert hat, soll sich das ändern. Zwar sind die Rahmenbedingungen noch nicht ausgehandelt, aber Graf und Beck sind hoffnungsvoll, dass ihnen das Gesetz mehr finanziellen Spielraum für die Trauerarbeit verschafft.
Auch bei der Finanzierung der Sterbebegleitung, die das Hospiz- und Palliativgesetz stärken will, gibt es Verbesserungsbedarf. Bisher erstatten die Krankenkassen nur die Personalkosten des Dienstes, nicht aber Ausgaben für Miete, Fahrtkosten der Hospizbegleiter, Büroausstattung und Werbung. „Ohne Spenden könnten wir unsere Arbeit nicht in diesem Umfang leisten“, sagt Ingrid Riedl, Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle und ehrenamtliche Geschäftsführerin der AG Hospiz. Sie hofft, dass künftig auch Sachkosten bezahlt werden. Auch Begleitungen im Krankenhaus – dem Ort, wo nach wie vor die meisten Menschen sterben – sollen mit dem neuen Gesetz förderfähig werden. Bisher gilt das nur für den Einsatz der Ehrenamtlichen zu Hause und im Pflegeheim.
Um die Versorgung am Lebensende zu verbessern und dem Wunsch vieler Menschen, zu Hause zu sterben, Rechnung zu tragen, halten die Mitarbeiterinnen der AG Hospiz eine Aufwertung der Pflege für unabdingbar. „Wir werden oft angefragt, ob wir nachts betreuen können, weil die Pflegedienste das nicht anbieten. Das können wir aber nicht leisten“, sagt Ulrike Graf. Diese Lücke sei mit Schuld daran, dass nicht mehr Menschen zu Hause sterben dürften, ergänzt Sandra Beck.
Das neue Hospiz- und Palliativgesetz ist nicht zuletzt eine Antwort auf den Wunsch vieler Menschen nach Sterbehilfe. Mit diesem Wunsch werden auch die ehrenamtlichen Hospizbegleiter ab und an konfrontiert. „Wenn so etwas an uns herangetragen wird, versuchen wir herauszufinden, was dahintersteckt“, sagt Ulrike Graf. Sterbebegleitung könne dafür sorgen, dass dieser Suizidwunsch wieder verschwinde – aber eben nicht immer. „Man muss bei jedem Menschen neu hinschauen“, sagt Ulrike Graf. Auch Angehörige oder Freunde, an die ein solcher Suizidwunsch herangetragen wird, können bei der AG Hospiz Hilfe und Unterstützung erhalten.

Das bietet die AG Hospiz an

Am Montag, 29. Februar, um 18 Uhr beginnt die nächste Runde des Gesprächskreises für Frauen, die um ihren Mann oder Partner trauern, in der Zionskirche, Armbruststraße 23, in Kirchheim. Anmeldungen nimmt die AG Hospiz in Kirchheim bis Dienstag, 23. Februar, unter der Telefonnummer 0 70 22/6 22 60 entgegen.
Während sich der Gesprächskreis nur an Frauen richtet, sind beim Café T Trauernde beider Geschlechter willkommen. Der Treff versteht sich als offenes Café und gleichzeitig als geschützter Ort, wo Menschen sich begegnen können, die den Verlust eines nahestehenden Menschen erlitten haben. Das Café T ist einmal im Monat, jeweils am zweiten Mittwoch von 15 bis 17 Uhr geöffnet und findet im Hof Ecke Hindenburgstraße 4/Alleenstraße 74 statt. 

Einmal im Jahr lädt die AG Hospiz in die Kirchheimer Martinskirche zum Gedenkgottesdienst ein. Eingeladen sind unter anderem Trauernde der AG Hospiz und Angehörige Verstorbener, die zuletzt von der Diakoniestation Teck betreut worden sind. Der nächste Gottesdienst beginnt am Sonntag, 6. März, um 17 Uhr. 

Informationen zur Hospizbegleitung gibt es auf www.hospiz-kirchheim.de. Unter der Telefonnummer 01 72/7 45 52 94 ist der Bereitschaftsdienst für Sterbebegleitungen täglich zwischen 9 und 18 Uhr erreichbar. adö


Bissngen Advent


 

Spendenübergabe Teckbote 01.06.2015

 

KSK spendet 1000 EUR für Projekt letzte Lieder

 

 

Artikel Teckbote 27.04.2015
"Wie das Leben klingt" >> lesen

 

Wie das Leben klingt

von Marlies Fitzner

 

Kirchheim. Als Stefan Weiller eine Reportage über eine Sterbende im Hospiz Advena in Wiesbaden machen wollte, empfingen ihn helle 

Farben und laute Musik, aus dem weit geöffneten Zimmer der Frau, die er interviewen wollte. Sie spielte das Lied "Immer wieder sonntags" von Cindy und Bert - nicht eben sein Geschmack, aber eine überraschende Erfahrung mit einer lebendigen Schlagerexpertin, die im Sterben lag. Dies war der Auslöser für das Projekt "Und die Welt steht still – Letzte Lieder und Geschichten von Menschen in der letzten Lebensphase".

Die Interviews für Weillers Projekt fanden in Hospizen beziehungsweise auch bei Betreuten der Arbeitsgemeinschaft Hospiz aus Kirchheim statt, also einerseits in stationären Einrichtungen, aber auch im häuslichen Umfeld. Die Befragten wussten alle zum Zeitpunkt des Gesprächs, dass sie in naher Zukunft sterben würden. Im Zentrum der Begegnungen mit den 30 bis 90 Jahre alten Menschen standen die Fragen: "Gibt es ein Lied, das für Ihr Leben stand?"

Stefan Weiller entwickelte daraus das sich ständig wandelnde dokumentarisch-musikalische Projekt. Die Aufführungen sind den beteiligten Frauen und Männern gewidmet. Die Vorstellungen sind ein Konstrukt aus choreografiertem Konzert, Theater, Lesung und Video-Installation.

"Letzte Lieder" geriet am Samstagabend zu einem Ereignis ganz besonderer Klasse: Die Martinskirche war voll besetzt, die Künstler brillierten mit Texten und Musikstücken und das Publikum zeigte sich ergriffen und bis ins Innerste berührt. Fünf aufeinander folgende Jahreszeiten repräsentierten 19 Zimmer mit sterbenden Menschen und ihren Geschichten. Alles war dabei – Barock-, Operetten-, Kirchen- und Popmusik.

Der Einstieg "Passacaglia della vita", Stefano Landi zugeschrieben, mündete in "Komm lieber Mai". Die Dame in Zimmer zwei, die wundervolle Zeiten erlebt hat, wünscht sich die "Christel von der Post" und das Lied ihres Lebens "Weißt du, wie viel Sternlein stehen?" Es hat ihr schon als Kind Vertrauen vermittelt. Der Mann in Zimmer drei ruft zum Leben auf. "Let it be" ist seine Liedauswahl. Und so geht es weiter: anrührend, manchmal zum Weinen, aber auch zum Lachen und Mitsingen. Die Jüdin in Zimmer vier, die im KZ war, sucht sich "A jiddische Memme" aus.

Eine Berlinerin, die es nach Zizishausen verschlagen hatte, wollte trotz Krebserkrankung noch nicht im Hospiz bleiben. Sie zog mit ihrem Mann in ein Pflegeheim. Sie wünscht sich "Geh aus mein Herz", das Berliner Lied "Sein Milljöh" und "Für mich solls rote Rosen regnen". Die lebenslustige Dame aus Zimmer acht entscheidet sich für "Fällt das Glas mir aus der Hand" von Ina Müller. Besonders beeindruckend: Die Kriegs- und Wiedersehenserfahrungen einer Frau mündet in den Schlager "Zwei kleine Italiener", und ein leidender Mann, der sich einen Joint genehmigt, identifiziert sich mit "Ground control" von David Bowie. Als die Gesangssolistin "I will always love you" von Whitney Houston" singt, bekommt man Gänsehautgefühl. Ein Schlagzeugsolo – ausgewählt von einer Frau, deren Leben wie ein Trommelfeuer verlaufen ist – offenbart dem Publikum, wie sie gelebt hat. Gegen Schluss ertönt der Song "Der Weg" von Herbert Grönemeyer, "Ich kann nicht mehr seh´n...." - das Publikum ist hingerissen.

Der Frankfurter Projektkünstler hat für seine Vorstellung erstklassige Mitstreiter ausgesucht: die Sprecherinnen Hansi Jochmann, bekannte Schauspielerin und deutsche Synchronstimme Jodie Fosters, und Daniela Fonda. Die musikalische Gestaltung übernahm der wunderbare Maulbronner Kammerchor unter Leitung von Professor Jürgen Budday, ebenso Gesangssolisten und Instrumentalisten, die mehr als überzeugten. Der Chor war ganz besonders präsent, da er sich durchs Kirchenschiff bewegte und den Zuhörern sehr nahe kam. Der Videokünstler Ralf Koop sorgte für die visuellen Impressionen. Ohne Bezirkskantor Ralf Sach wäre die Benefizveranstaltung nicht denkbar gewesen, ebenso wenig ohne die Hospizgruppe und der Gesamtkirchengemeinden.

Wichtig war allen Beteiligten der Gedanke, mit dem Lied und der Geschichte am Aufführungsabend "dabei zu sein" und damit über den Tod hinaus Teil des Lebens und der Welt zu sein. Die "Letzten Lieder" sind ein musikalisches Vermächtnis. Die Zuhörer können viele kluge, bewegende, ungeschönte und kraftvolle Botschaften aufnehmen, ohne dass sie einem schwer werden. Der "Soundtrack" des Lebens dieser Menschen hallt nach und macht sie unvergesslich, fast könnte man sagen unsterblich. "Wir begegnen bei der Veranstaltung lebenden Menschen, keinen Toten", sagt Stefan Weiller. Schwermütig solle es nicht werden. Diskussionen ergeben sich zwangsläufig: Wie wollen wir leben? Was bedeutet Lebensqualität in der letzten Lebensphase? Welche Werte sind uns wirklich wichtig?

Stefan Weiller hat Sozialpädagogik studiert und arbeitete als Journalist für verschiedene Tageszeitungen. Sein Schwerpunkt lag dabei in den Bereichen Soziales, Kultur, Kirche und Gesellschaft. Seit 2009 konzipiert er Kunstprojekte, die Grenzerfahrungen aufgreifen, etwa Wohnungslosigkeit, häusliche Gewalt, Armut und Diskriminierung. Der Autor wird damit zum Porträtisten und Biografen von Menschen am Rand der Gesellschaft. Bekannte Schauspieler und Sprecher arbeiten in seinen Projekten mit, er ist in Großstädten zu Gast.

Am Ende wird die Sterbende in Zimmer 19 gefragt: "Hast du Angst vor dem Tod?"- Die Antwort: "Ich bin glücklich zu leben! Lebt wohl ihr Lieben!" – Besser kann man die Aussage dieses Abends nicht umschreiben.

 

Interviewpartner waren auch Menschen, die von der AG Hospiz begleitet wurden. Kontaktaufnahme zur AG Hospiz ist möglich unter www.hospiz-kirchheim.de oder telefonisch unter 0 70 21/9 20 92 27.


 Artikel Teckbote 23.04.2015

"Und die Welt steht still" >> lesen

Und die Welt steht still

von Mona Beyer


Stefan Weiller tourt seit zwei Jahren mit seinem Projekt ­„Letzte Lieder“ durch die ­Republik. Er zeigt darin in beeindruckender Weise ­Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase sind: ihre Geschichten, ihr Leben und ihre letzten Lieder. Am 25. April ist er damit in der Kirchheimer Martinskirche zu Gast und hat hochkarätige Unterstützung dabei.

 

Kirchheim. Weder „Konzert“, noch „Lesung“, noch „Performance“ beschreiben, was Stefan Weiller am Samstag, 25. April, um 19.30 Uhr in der Martinskirche vor hat. Er ist seit fünf Jahren in Deutschland unterwegs und spricht mit Menschen in Hospizen und Altenpflege-Einrichtungen, die nicht mehr lange leben werden. Nicht einmal den Zeitpunkt der Aufführung werden sie noch miterleben. Seine Erfahrungen und Gespräche möchte er mit anderen teilen – in Erzählungen, Bildern, Videos, Klängen und vor allem Liedern. Lieder, die die Menschen in ihrem Leben begleitet haben und es irgendwie geprägt haben.


Dabei gibt es keine Tabus, musikalische Stilbrüche sind sogar erwünscht: eine flirrende, leichte Operette gefolgt von einem Sterbechoral, Popmusik und Barockmusik am selben Abend. „Wir suchen nach dem Kern der Lieder“, sagt Stefan Weiller. „Es geht nicht darum, einfach ein Cover auf die Bühne zu bringen.“ Für die Veranstaltung hat der Frankfurter Projektkünstler hochkarätige Unterstützung an Bord: Als Sprecherinnen sind Hansi Jochmann, die deutsche Stimme Jodie Fosters, und Daniela Fonda engagiert. Musikalisch gestalten den Abend unter anderem der Maulbronner Kammerchor, die Capella Martini, die Popband Ason und der Kirchheimer Bezirkskantor Ralf Sach, der den Künstler schon seit längerer Zeit begleitet.
 

„Wenn man die Geschichte von einem Menschen, der am Ende seines Lebens steht, hört, ist das brutal“, erzählt Stefan Weiller. „Gleichzeitig ist es eine tröstliche Erfahrung für die Zuschauer, zu sehen, dass man Lebensqualität bis zum Schluss bewahren kann.“ Er ist auf die Projektidee gekommen, als er selbst ein Hospiz besuchte – damals noch als Journalist. „Aus dem Zimmer der Frau, die ich besuchen sollte, ertönte lautstark Schlagermusik.“, erzählt er. Die Furcht, die er vorher vor dem Besuch hatte, verflog sofort, als er die Frau sah. „Wir haben einfach die ganze Zeit über Musik geredet.“ Die Begegnung hat ihn so nachhaltig geprägt, dass er seinen Job kündigte und sich auf die Suche nach weiteren Geschichten und den letzten Lieder von Sterbenden machte. Fast allen gefällt, dass es von ihnen etwas gibt, das weiter reicht als das irdische Leben. „Wir begegnen bei der Veranstaltung lebenden Menschen, keinen Toten“, fährt er fort. Eigentlich sei es kein schwermütiger Abend: Er sehe die Zuschauer zwar weinen, aber auch oft schallend lachen. In jedem Fall bewege das Thema die Leute und manchmal ändere es auch ihr Leben. Für Bezirkskantor Ralf Sach ist die Veranstaltung eines der Highlights der letzten zehn Jahre. Stefan Weiller und die „Letzten Lieder“ waren schon in mehreren deutschen Großstädten zu Gast und haben einige Tausend Zuschauer angezogen.
 

Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es im Internet auf www.und-die-welt-steht-still.de


Jubiläum 2014

PDF Download 1500kB


Pressebericht

PDF Download 1400kB


 

Pressebericht

PDF Download (1500kB)


Pressebericht Teckbote 13.10.2013

PDF Download (550kB)